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1. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 7

1873 - Karlsruhe : Braun
7 lehrreich. Astyges, König der Med er, der um 600 vor Chr stus lebte, hatte seine Tochter Mandne an einen vornehmen Perser, Kambyses, vermhlt. Da trumte ihm einstens, seine Tochter gsse Wasser aus, das ganz Asien berschwemme; ein an-dermal wieder, da aus seiner Tochter ein Weinstock hervorwachse, der mit seinen Zweigen ganz Asien berschatte. Die Traumdeuter, der diese Trume befragt, erklrten, des Knigs Tochter werde einen Sohn erhalten, der ganz Asien erobern wrde. 3. Hiedurch wurde Astyges erschreckt, als ob sein Eukel einst auch ihn des Thrones berauben knne. Er gab daher, als M a n-baue einen Knaben gebar, seinem Hosbedienten Harpagns den Befehl, biefeit zu tobten. Doch jener erbarmte sich des schulblosen Kthes und bergab es einem Hirten, der es bei sich behielt und erzog. 4. Krftig und khn wuchs der Knabe, Cyrus genannt, unter seinen Gespielen heran, die ihn einstens bei einem Spiele zu ihrem Könige erwhlten. Da lie er einen der Knaben, der ihm nicht gehorchen wollte, peitschen. Dieser war der Sohn eines vornehmen Hofbebienten, und klagte es weinenb seinem Vater, die)er* aber voll Zorn dem Astyges. Cyrus, vor beit König gerufen, frchtete sich nicht, sonbern sagte mit vielem Freimnth: Sie hatten mich zum Könige gemacht, und ba habe ich gethan, wozu ich ein Recht hatte." 5. Diese mnthige Antwort und die Gesichtszge lieen beri König balb in dem Hirtenknaben seinen Enkel erkennen und lieben. Die Traumbeuter aber beruhigten den Astyges babnrch, ba sie erklrten, des Knigs Traum sei nun erfllt, inbem der Knabe bereits König gewesen sei. 6. Cyrus, zum Manne herangewachsen, sah mit Unwillen, wie schwer das mebische Joch auf seinem Vaterlanb Persien laste, und beschlo, bieses zu befreien. In solcher Absicht lie er seine Lanbsleute eines Tages ein bornenvolles Felb unter harter Arbeit urbar machen, des andern Tages aber sie auf einer Wiese reichlich bewirthen. Beibes sollte ihnen ein Bilb ihres gegenwrtigen mhe-vollen und knftigen glcklichen Znstanbes sein, wenn sie sich von den Mebern lossagen wrben. Dieses thaten sie auch und besiegten die Meber bei Pasargab 558 vor Chr. 7. Hieraus behte Cyrus seine Herrschaft noch wei- ter in Asien aus, und unterwarf die meisten Völker vom Jnbns bis zum Mittelmeere. Cyrus.' Aber durch das Glck bermthig gemacht, bereitete -: sich Cyrus selbst ein trauriges Eube. Er wollte auch die im Norben Asiens wohnenben Nomabenvlker, Scythen genannt, unterwerfen, wrbe aber von einem Stamme derselben, den Massa-geten, besiegt und getbtet 529. Tomyris, die Knigin der letzteren, soll des Unersttlichen Haupt in einen mit Blut gefllten Schlauch getaucht haben, bannt er enbltch sich satt trinke.

2. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 8

1873 - Karlsruhe : Braun
8 8. Das persische Reich war unter des Cyrus nchsten Nach-folgern, seinem Sohn Cambyses, der auch Aegypten unter-warf, Darius Hysdaspis, der die innere Verwaltung des Reichs ordnete, und Xerxes, noch groß und mchtig, begann aber auch schon unter dem letztern zu zerfallen, indem die Perser weich-lich und schwelgerisch wurden, und mit den europischen Grie-chen unglckliche Kmpfe zu bestehen hatten. 6. Krsus der Lydier. 1. Unter den Vlkern in Kleinasien, die Cyrus der per-sischeu Herrschaft unterwarf, waren frher die mchtigsten die Lydier. Ihr König Krsus, der zur Zeit des Cyrus lebte, hatte ungeheure Reichthmer tu seiner Hauptstadt Sardes ausge-huft, und setzte sein ganzes Vertrauen aus sie. 2. Als daher einst -Solon, der weie Gesetzgeber von Athen, zu ihm kam, fhrte er diesen in seinen Schatzkammern umher, und hoffte von ihm fr den glcklichsten Sterblichen gehalten zu werden. Dieser aber erklrte zuerst den Athener T ellns und dann die Ar-giver Klebis und Biton fr Glckliche, weil sie rechtschaffen in Vollbringung ihrer Pflichten ein schnes Ende gefunden, und auch nach ihrem Tode von ihren Mitbrgern hochgeehrt wrden. 3. Krsus wurde unwillig, da Solou ihn, einen so mch-tigen und reichen König, in Bezug aus Glck nicht einmal gewhn-lichen Brgern gleichstellen wolle. Da sprach Solon: Reich bist du zwar und ein mchtiger König; aber glcklich noch nicht. Denn glcklich mag ich bei dem Wechsel der menschlichen Schicksale Nie-manden preisen, bevor ich sein Ende wei. Bei allen Dingen mu mau auf den Ausgang achten. Viele Menschen hat Gott glcklich beginnen lassen, und dann sie von Grund ans verderbt." 4. Bald sollte Krsus die Wahrheit der Worte des weisen Solon erfahren. Als nmlich Astyages, des lydifch en Knigs Schwager und Verbndeter, durch Cyrus vom Throne gestrzt worden war, beschlo Krsus ihn zu rchen, und zog gegen die Perser zu Felde. Er wurde aber von ihnen geschlagen und in seiner Hauptstadt Sardes belagert. Cyrus erstrmte die Stadt, nahm den Krsus gefangen und befahl, ihn auf einem Scheiter-Haufen zu verbrennen. 5. Hier nun, im Angesichte des Todes, bereute Krsus sein frheres eitles Vertrauen auf irdische Schtze und gedachte der Worte Solons, indem er voll Wehmuth ausrief: O Solon, Solon, Solon! Als Cyrus dies hrte, lie er den Krsus fragen, was das fr ein Mann sei, dessen Namen er ausgesprochen. Dieser antwortete: Es ist ein Mann, den alle Gewalthaber hren sollten."

3. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 34

1873 - Karlsruhe : Braun
34 oq Umsonst hatte der grte Redner des Alterthums, v. Chr. Demosthenes von Athen, seine Landsleute gewarnt. Chaeronea. Die Griechen, lieen sich von dem schlauen Könige tuschen. Als sie endlich die Plane des Knigs durch-schauten, und zu deu Waffen griffen, wurden sie nach einem Unglck-lichen Kampfe bei Chaeronea (338), wo Philipp mit seiner macedonischen Phalanx den Sieg errang, mit Gewalt abhngig gemacht. Philipp's Sohn und Nachfolger ist Alexander der Groe. 29. Alexander der Groe. 1. Alexander von Macedonien wurde 356 vor Christus geboren, in derselben Nacht, als der wahnsinnige jgerostrtus den Tempel zu Epesus, eines der Wundergebude der alten Welt, verbrannte. 2. Schon als Knabe zeigte Alexander vor Andern Khnheit und Much, indem er ein wildes Pferd, Bneeph^lns genannt, allein zu bndigen verstand, so da sein Vater ausrief: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich, Macedonien ist fr dich zu klein. 3._ Zu seinem Erzieher hatte der Vater den groen Philosophen Aristoteles berufen, der die rauhe und hochstrebende Seele des Jnglings durch Liebe zur Kunst und Wissenschaft zu veredelu suchte. Dafr liebte ihn auch Alexander wie einen zweiten Vater, weil er von ihm die Kunst, wrdig zu leben, gelernt habe. 4. Unter den griechischen Schriftstellern liebte er am meisten den Homer, dessen Gesnge er auswendig wute, und von denen er eine Abschrift bestndig unter seinem Kopskissen hatte. Den Helden.achilles nahm er sich zum Vorbilde, und entzndete in seiner feurigen Seele eine brennende Begierde, durch Kriegsthaten Ruhm sich zu erwerben. Von den Siegen seines Vaters hrte er mit Thrueu erzählen, indem er sagte: Mein Vater wird mir nichts mehr zu thuu brig lassen. 5. Als daher Alexander nach dem Tode seines Vaters v Chr (336) zur Regierung gelangte, beschlo er, alsbald den Alexander, alten Plan der Griechen, an den Persern sich All - rchen und deren Reich zu erobern, auszufhren. Er lie sich von den Griechen zu ihrem Oberanfhrer erwhlen, und zog im Frhjahr 334 der den Hellefpont nach Asien hinber an der Spitze eines zwar kleinen, aber kampfgebten Heeres. qr 6. Damit besiegte er die berlegenen Heerhaufen der v Chr Perser zuerst am Flusse Granicns in Kleinasien, Jssus. dann ihren König Darins Codomannns selbst bei - Jssus in den Engpssen von Cilicien (333). Hierauf unterwarf Alexander, nachdem er die reiche phnicische Han-

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. uncounted

1873 - Karlsruhe : Braun
ftiirjc synchrouistische Uebersicht der alten Geschichte. Vor Christi Geburt. 2000 1300 1000 500 400 Kultur. 300 Aegypten, Babylou, China, lteste Kultursitze (bereits um 3000.) Berufung Abrahams zur Er-Haltung der Erkenntni des Einen Gottes unter seinen Nachkommen, den Hebrern. Moses, der Gesetzgeber der Hebrer. Zoroaster's Feuerlehre im Zen-davesta um 1250. Samuel, der Prophet. Bltheder hebrischen Poesie durch David und Salomo. H o m e r (um 900), Vater der griechische Literatur. Cousutius 550, Lehrer der Chinesen. B uddha, Religionsstifter in Indien. Die s i e b e n W e i s e n Griechenlands, h ales von Met berechnet zuerst eine Sonnenfinsterni (auf den 20. Sept. 610). Erste Umschiffung Asrika's durch Phuieier (um 600). Blthe der griechischen Literatur durch die Tragiker Aes chylus, S op h o-kles, Euripides; dm Komiker Aristophanes; die Lyriker Ptnbat:, Anakreon; die Geschichtschreiber Herodottts, Thucydides, Xenophon. Themistokles, Aristides, Ci-mon begrnden Atheu s Gre. Pericles, der Fhrer des athetn- schett Volkes. Phydias der Bildhauer, P o l t) g - uotus der Maler. Sokrates, der Philosoph. Plato, der Stifter der Akademie. Aristoteles, der Grnder der strengen Wissenschaft. Enklydes, der Mathematiker. Die Redner Demosthenes, Ae-s chi n es, Is o c r a t e s tu Athen'. Die Maler Zeuxis, Parrha-sius, Apelles. Alexandria 332 gegrndet, bald Sitz der gelehrten Stndiett mtd des Weltverkehrs. Verbreitung griechischcv Kul-tur und Sprache tu sten ttitb Afrika bnrch Alerander's Eroberungen. 200 100 Griechen. Rmer. Pelasger und Hellenen, lteste Bewohner Griechenlands. Ent-stehnng der Stmme: Dorer, Aeoler, Jonier. Heroen-Zeitalter. Dorische Wattdernng. Beginn der historischen Zeit. Lycnrg 800, Sparta. Gesetzgeber Erste Olympiade 776. ttt Solon in Athen 594. Pisistrates, der Tyrann. Perserkriege, durch den Ausstand der kleinasiat. Griechen veranlat. Erster Perserkrieg 493 unter Mardonins. Zweiter 490 unter Datis und Artaphernes. Sieg bei Marathon durch Mil-tiades 490. Dritter Zug unter Terxes 480. Sieg bei Salamis durch The-mistokles 480. Sieg bei Plata (479) unter Pausauias und Aristides. Peloponnesischer Krieg 431 404. Pericles f 429. Kleon, Alci-biades. Eroberung Athens 404 durch den Spartatter Lysander. Grndung Roms 753. Die Herrschaft der sieben Könige durch 245 I. Servius Tullius ttttd seine Gesetzgebnng 550. Vertreibung derk nige 509 durch Brutus. Porsena, der Etrusker. Begitltt der Kmpfe zwischen Pa-triciern und Plebejern. Volkstribnnat in Rom 494. Gesetzgebung der 12 Tafeln durch das Deeemvirat 450. Die griechifch-maeedonifchen Staaten: Macedonien, Syrien, Aegypten. Ansbreitting der rmischen Weltherrschaft in Afrika Korinth durch Mnmmins zerstrt und Asien. Sittlicher Verfall der alteu Welt. Blthe der rmischen Lite-ratur: Geschichtschreiber: Csar, Sal-lttst, Livius. Cicero der Redner und Philosoph. Die Dichter: Horaz, Virgil, Ovidins. (146.) Griechenland unter dem Namen Achaja rmische Provinz. Die brigen Völker. S e s o st r i s in Aegypten (um 1350), der ausgezeichnetste der Pharaonen. Auszug der Israeliten aus Aegypten (um 1320). Niuus der Erbauer Ninive'z, und seine Gemahlin Semira-mis, die Grnder des groen assyrischen Reichs (um 1250). Saul, erster König der Hebrer (um 1070). David 1050). Salomo (seit 1015). Theilnng des jdischen Reichs 975: Reich Israel zu Samaria, Reich Inda zu Jerusalem. Grndung Karthago's durch Phuicer unter Dido 850. Zerstrung Ninive's 606. Babylouische Gefangenschaft 586. Cyrns grndet das persische Weltreich 558. Dauns Hystaspis, Ordner des persischen Reichs 522. Karthago kmpft mit Syra-kns um den Besitz von teilten (seit 480). R o m bnrch die Gallier zerstrt 390. Auf f chwnngthebens durch Epa-minonbas tt. Pelopibas 379. Schlachten bei Leuctra (371)Rogatiotten deslicinins376. und Mantinea (362). Philipp v. Macedonien (360). Heiliger Krieg gegen die Pho-keer (355). Schlacht bei Chrona 338. Alexander der Groe 336. Heereszng nach Asien 334. Schlachten am Grckniktts (334), bei Jsstts (333), bei Ar b et et (331). Alexander f 323 zu Babylon. Sextins, erster plebejischer Consnl 366. Politische Gleichstelltmg b. Stnde. Daritts Codomannns, letzter altpersischer König, f 331. R o,N feev v von Jt alten mit der Unterwerfung Tarents 272. Erster pttuischer Krieg 264 bis 241. Zweiter pttuischer Krieg 218 bis 201. Hannil)eil. Schlacht beicanu 216, bei Z attta 203. P. Cornel. Scipioafricauus. Zerstrung Karthago's und Korinths 146. Diegracchen. Tiberiusf 133; Cajus 121. Erster Brgerkrieg zwischen Marius und Sulla 87. Erstes Triumvirat zwischen Pompejns, Crafsus, Csar 60. Schlacht beipharsa-lns 48. Csar f 44. Zweites Triumvirat zwischen Antonius, Octavianns, Lepidns 43. Schlacht bei! Philippi 42. O c t a v i a n n s A n g tt st n s durch die^ Schlacht bei Actium 31 Allein-i Herrscher des rmischen Reichs.! Aegypten unter der Herrschaft der Ptolemer. Freiheitskmpfe der Inden unter den Makkabern gegen die Sy-rer (167). Entstehung der Sekten der Phari-ser, Saddncer, ttttd Es-ser. ttporo-Eckert-lnstita! f.-.r inte nationale c.v Forschung Schuibuchbi bliothek

5. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 35

1873 - Karlsruhe : Braun
35 delsstadt T^rus erobert und zerstrt hatte, Aegypten, und grn-dete an der Mndung des Nils eine neue Stadt, Alexandria (332), die durch ihre glckliche Lage bald Mittelpunkt des Welthandels wurde. 7. Von Aegypten aus drang Alexander in das Innere Asiens vor, und besiegte dort nochmals den Darius bei Arbeta (331), der dann auf der Flucht Arbela. von einem treulosen Statthalter (Bessns) getdtet wurde. -- So fiel das ganze persische Reich in Alexanders Hnde. Darauf drang dieser, von Eroberungssucht getrieben, auch nach Indien vor, bis ihn das Mivergngen seiner Macedonier zur Rckkehr nthigte. 8. Alexanders Plan war, die Völker Enropa's und Asiens durch gleiche Gesittung und Regierung zu einem Weltreiche zu vereinigen, dessen angebetetes Haupt er selbst wre. och der Mensch denkt und Gott lenkt. Mitten unter solch' ehrgeizigen Entwrfen starb Alexander zu Babylon noch in der Blthe der Jahre (332). Seiner gewaltigen Kriegsthaten wegen gab man ihm den Beinamen: der Groe. 9. Wohl hat die erziehende Hand Gottes auch durch die Thaten dieses Welteroberers Groes bewirkt und fr die Fort-bildung des menschlichen Geschlechtes gesorgt. Denn die bis dahin getrennten Völker des Morgen- und Abendlandes wurden jetzt durch Austausch ihrer Kenntnisse und durch Handel und Verkehr enge mit einander verbunden; die griechische Sprache wurde in einem groen Theile Asiens bekannt, und hierdurch, wie spter die lateinische und jetzt die franzsische, ein Mittel zur Erleichterung des Ver-kehrs und Umganges der Menschen und Völker unter einander. 10. Nach Alexanders Tod theilten sich seine Generale nach vielen Kriegen unter einander in seine Eroberungen, und grndeten mehrere Reiche, von denen Macedonien in Europa, Syrien in Asien, Aegypten in Afrika hervorragten und lngere Zeit be-standen. Spter fielen sie smmtlich unter die Herrschaft der Rmer. 30. Grndung der Stadt Rom. Romulus und Remus. 1. Mehr als alle brigen Völker des Alterthums haben die Rmer durch ihre Weltherrschaft, durch 7'z.f ihre Sprache, Sitten und Gesetze auf die Bildung ^Nom^ und Schicksale der spteren Völker Einflu gebt. Und :- doch waren jene Anfangs nur eiu unbedeutendes Vlklein, das nach und nach aus Menschen verschiedener Abkunft entstanden war, die sich auf einigen Hgeln am linken Ufer der Tiber in der Land-schaft Latium im mittlern Italien niedergelassen hatten. 2. Aber nachdem sie in einer Stadt zu einem Gemeinwesen sich vereinigt hatten, zeigten sie bald jene guten Eigenschaften, wodurch 3*

6. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 293

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
293 von Mazedonien. Mit einem kleinen aber wohlgeübten Heere drang er in Grie- chenland ein und machte sich das Land untertan. Alexander gründet ein Weltreich. Philipps Sohn Alexander war ausgerüstet mit den schönsten Gaben des Körpers und Geistes. Schon als Jüngling von 18 Jahren be- siegte er jeden Fechter und bändigte das wildeste Schlachtrotz. Zugleich war er bewandert in aller Weisheit der Hellenen*. Er war von unersättlichem Tatendrang beseelt. Maze- donien war seinem Ehrgeiz zu klein; er trachtete darnach, einst ein Weltreich zu be- gründen und alle damals bekannten Länder seinem Zepter zu unterwerfen. Beim Tode seines Vaters war Alexander erst zwanzig Jahre alt; deshalb hofften die Griechen, das mazedonische Joch abschütteln zu können. Aber rasch eilte Alexander herbei und unterwarf sie aufs neue. Er wollte aber nicht als ihr Zwing- herr gelten; vielmehr bezeichnete er sich als ihren Freund und Verbündeten und for- derte sie aus, mit ihm nach Asien zu ziehen, um dort an den Persern für deren Überfall Rache zu nehmen. Sofort wurde der Kriegszug ins Werk gesetzt. — Nicht mit einem Millionenheer wie einst Terxes, sondern mit einer kleinen Armee tapferer Soldaten setzte Alexander i. I. 334 über den Hellespont nach Kleinasien über. In einer Reihe glänzender Schlachten besiegte er die persischen Feldherren. Die einst von den Persern unterworfenen Völker wie die Syrer, Juden und Ägypter begrüßten Alexander als Be- freier; denn er behandelte sie mit Achtung und ließ ihnen ihre Religion und Sitte un- angetastet. Zweimal stellte sich der Perserkönig Darius selbst dem furchtbaren Gegner zur Entscheidungsschlacht. Er wurde geschlagen und aus der Flucht von Bessus, einem seiner Satrapen (Statthalter), ermordet. Bessus hatte sich dem neuen König gefällig zeigen wollen; Alexander aber ließ ihn als Hochverräter kreuzigen. Der Zug nach Indien. Der Mazedonier war nun Herr des ganzen persischen Welt- reiches. Aber sein Tatendurst trieb ihn weiter; ganz Asien sollte seine Oberhoheit aner- kennen. Das nächste Ziel des Eroberers war das Wunderland Indien. Die unter sich uneinigen indischen Fürsten wurden mit leichter Mühe überwältigt. Allein am Indus- strom verweigerten Alexanders Truppen die weitere Heeresfolge. So sah sich der Un- überwindliche hier zur Umkehr genötigt. Der Rückzug geschah durch die schauerliche Wüste von Gedrosien (Belutschistan). „Die heldenmütigen Krieger, die in so mancher Schlacht dem Schwert und der Lanze getrotzt, erlagen in der dürren, wasserloscn Ein- öde teils den Qualen des Mangels und der Anstrengung, teils den Leiden des Klimas, der stechenden Sonne, dem glühenden, das Auge entzündenden Staub, dem nächtlichen Froste. Der Soldat, nur um die Rettung des nackten Lebens besorgt, streifte Zucht und Gehorsam ab, warf gleichgültig seine kostbare Beute an Gold, Silber, Edelsteinen und Teppichen hinweg, schlug sich mit den Wafsengenossen um die spärlichen Vorräte der hier und da entdeckten Wasserquellen. Nur der begleitende phönizische ** Krämer behielt in dem allgemeinen Wirrwarr seine auf Gewinn und Habsucht ruhende Fassung und tauschte von dem verschmachtenden Krieger die wertvollsten Kostbarkeiten gegen Speise und Trank ein." Dreiviertel des Heeres erlagen den Gefahren der Wüste. Alexanders Tod. Den Rest des Heeres belohnte Alexander nach seiner Rückkehr mit königlicher Freigebigkeit. Er selbst nahm nun seinen Aufenthalt im Palaste Nebu- kadnezars zu Babylon. Er heiratete persische Frauen und führte persische Kleidung an * Anderer Name für Griechen. ** Die P h ö n i zier (oder Punier) waren ein semitisches Handelsvolk, das die Ostküste des Mittelländischen Meeres nahe bei Palästina bewohnte. Tyrus und Sidon waren ihre wichtigsten Seehandelsstädte.

7. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 294

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
294 [einem Hofe ein; ja er liefe sich sogar nach morgenländischer Sitte göttliche Ehre er- weisen. Das erbitterte seine rauhen Mazedonier, so dafe sie sich auss neue empörten. Alexander gab Befehl, die Rädelsführer im Tigris zu ertränken; den Rest des alten Heeres entliefe er in die Heimat. Bald darauf erkrankte Alexander. Der Tod ereilte ihn (323 r>. Chr.), bevor er einen Nachfolger ernennen konnte. Seine Leiche wurde in der von ihm gegründeten Stadt Alexandria beigesetzt. Nun entbrannten unter den mazedonischen und persischen Heerführern blutige Kämpfe um die Herrschaft im Reich. Jeder suchte eines der unterworfenen Länder an sich zu reißen. Einzelnen Völkern gelang es, ihre Freiheit wieder zu erringen; andere hatten Wohl den Herrn vertauscht, aber die Knechtschaft blieb. — In diese Zeit fallen die Befreiungskämpfe der Juden unter dem Heldengeschlecht der Makkabäer gegen Antiochus von Syrien. — Im Westen aber wuchs währenddessen eine neue Macht empor, welche die kühnen Pläne Alexanders auf andere Weise zu verwirklichen suchte: das römische Weltreich. Aus dein alten Rom. Anfänge des römischen Staates. Das Römische Weltreich, das zur Zeit der Geburt Christi alle Länder um das Mittelmeer umfafete, war aus geringen Ansängen hervor- gegangen, nämlich aus einer Niederlassung, die im Jahr 753 v. Chr. am unteren Tiber gegründet wurde. Von ihrem Gründer Romulus erhielt die Stadt den Namen Rom und nach ihr nannten sich die Bewohner der ganzen Landschaft Römer. Nach einer alten Sage sollen Flüchtlinge aus Troja die ersten Ansiedler hier gewesen sein. Um sich besser behaup- ten und verteidigen zu können, umgaben sie den Ort mit festen Mauern. Dann luden sie allerlei landslüchtige Leute ein, in der Stadt Wohnsitz zu nehmen. Ihre Frauen gewan- nen sie zuerst durch Raub von den umwohnenden Volksstämmen. Auch die Sklaven, die alle schweren Arbeiten verrichten mutzten, erwarben sie auf solchen Naubzügen. So erwuchs in der Stadt Rom ein hartes, kriegsgewaltiges Geschlecht. Der Sinn der Römer stand nur aus Macht und Besitz. Mit List und Gewalt errangen sie über alle Nachbar- stämme die Oberhand. Auf solche Weise dehnten die Römer ihre Herrschaft bald über ganz Italien aus. Staatseinrichtungen. Anfangs herrschten Könige über die Stadt. Als aber ernige derselben Gewalttätigkeiten gegen die Bürger begingen, wurden sie verjagt. Von nun an bildete Rom eine Republik. Die altangesessenen Familien in Rom nannten sich Patrizier. Die Häupter dieser Familien bildeten den Senat, der alle Re- gierungsgeschäfte zu beschließen hatte. Die obersten Beamten des Staates hießen Konsuln. Es wurden immer zwei vom gesamten Volke gewählt, die dann ein Jahr lang die Regierung führten. — Die zugezogenen und die ärmeren Stadtbewohner hießen Plebejer. Sie hatten anfangs keinen Anteil an der Regierung und wur- den durch harte Gesetze schwer bedrückt. (Schuldknechtschaft.) Als aber die Plebejer drohten, aus der Stadt auszuwandern, bewilligten ihnen die Patrizier einen eigenen Beamten, der die ärmeren Leute vor ungerechter Behandlung schützen sollte; dieser hieß der V o l k s t r i b u n. Er hatte das Recht, durch seinen Einspruch (das Veto) schädliche Anordnungen des Senates zu verhindern. Nach und nach wurden die Plebejer den Patriziern in allen Rechten gleichgestellt. Durch Erwerbung der griechischen Pflanzstädte in Süditalien lernten die Römer griechische Kunst und Bildung kennen. Bald suchten sie es in aller Pracht den Griechen gleichzutun. Bildhauer und Baumeister schmückten Nom mit ähnlichen Tempeln und Palästen, wie Athen und Korinth sie besaßen. Auch Wettspiele nach Art der
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